Warum schlafen wir?

Warum schlafen wir eigentlich? Die Frage hat sich vermutlich schon jeder einmal gestellt. Aber selten macht man sich selbst bewusst wie wichtig die Schlafenszeit wirklich für einen selbst ist.

Fühlst du dich heute müde? Wenn ja, bist du eindeutig nicht allein. Damit möchte ich sagen, dass einer von drei Erwachsenen regelmäßig weniger als 7 Stunden Schlaf bekommt. Doch die Folgen von Schlafmangel sind ziemlich fatal und langfristig. Gesunder Schlaf hingegen lässt dich hingegen aufblühen, hilft dir, dich schneller erholen und energiegeladener sein.

Aber stellen wir die Fragen an die Wissenschaft: Warum schlafen wir und was tun wir damit für unsere Gesundheit?

Um Krankheiten vorzubeugen

Zu wenig Schlaf wird mit Gewichtszunahme und Übergewicht in Verbindung gebracht. Dabei ist Übergewicht eine der Hauptursachen für chronische Krankheiten. Menschen mit gutem Schlaf neigen dazu, im Vergleich zu ihrem Bedarf angemessener zu essen, während Menschen mit Schlafmangel dazu neigen, zu viel zu essen. Menschen, die zu wenig Schlaf bekommen, haben auch ein erhöhtes Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln oder einen Herzinfarkt zu erleiden.

Schlaf beeinflusst die Insulinempfindlichkeit und hilft bei der Regulierung des Glukosestoffwechsels. In einer Studie löste schlechter Schlaf an sechs aufeinanderfolgenden Tagen bei ansonsten gesunden jungen Männern Symptome von Prädiabetes aus. Insgesamt wird unzureichender Schlaf mit einem Anstieg von Entzündungen im Körper in Verbindung gebracht. Gesunder Schlaf ist daher entscheidend für die langfristige Gesundheit.

Verbessert deine Leistung

Menschen, die genug Schlaf bekommen, zeigen eine bessere Leistung, ein besseres Gedächtnis und können sich besser konzentrieren als Menschen, die zu wenig Schlaf bekommen. Wer braucht schon Kaffee wenn er/sie genug schläft?

Erhält kritische Körperfunktionen aufrecht

Die Immunfunktion ist ebenfalls eng mit der Menge und Qualität des Schlafes verbunden, den wir bekommen. In einer wissenschaftlichen Studie war die Wahrscheinlichkeit, eine Erkältung zu bekommen, dreimal höher, wenn man weniger als 7 Stunden schlief, als wenn man 8 Stunden oder mehr schlief.

Hohes Energielevel

Schlaf ist auch direkt mit dem gefühlten Energielevel verbunden. Während des Tages bauen wir unser Niveau an Adenosin auf, welches ein Abbauprodukt unseres Energielieferanten Adenosinstriphosphat ist. Diese Anhäufung von Adenosin erhöht unser Schlafbedürfnis und macht uns müde. Adenosin wird im Schlaf wieder umgewandelt, kann sich aber nur dann vollständig zurücksetzen, wenn wir genügend Schlaf bekommen, ansonsten tragen wir wieder ein Defizit mit in den nächsten Tag.

Aufbau und Reparatur von Muskelgewebe

Während des Schlafs werden unsere Zellen, insbesondere Muskeln, repariert, damit sie wieder richtig funktionieren können. Schlafmangel kann Trainings- und Bewegungsfortschritte behindern, langfristig kann er sogar zu chronischen Schmerzen führen. Das ist auch der Grund, warum Sportler sogar mehr Schlaf brauchen als der durchschnittlich aktive Mensch.

Bessere Entscheidungen treffen

Studien an Kindern und Erwachsenen haben auch gezeigt, dass eine ausreichende Schlafqualität zu besseren Problemlösungsfähigkeiten führt.

Emotional stabiler werden

In vielen Studien wurden schlechter Schlaf und Schlafstörungen mit schlechter Stimmung, Depressionen oder anderen psychischen Problemen in Verbindung gebracht. Wenn Du also das nächste Mal etwas Wichtiges besprechen willst, achte darauf, vorher genügend Schlaf zu bekommen um gelassener reagieren zu können.

Fazit

Schlaf ist mit Abstand einer der wichtigsten Leistungs- und Gesundheitsbooster und völlig kostenlos. Morgen werden wir einen Blick auf schlechte Angewohnheiten und Probleme werfen, die dazu führen, dass du zu wenig Schlaf bekommst.

Sources

Um Krankheiten vorzubeugen

Sanjay R. Patel, Frank B. Hu, Short Sleep Duration and Weight Gain: A Systematic Review, 2012.

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1038/oby.2007.118

Shahrad Taheri et al., Short Sleep Duration Is Associated with Reduced Leptin, Elevated Ghrelin, and Increased Body Mass Index, 2004.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC535701/

Rachel R. Markwald et al., Impact of insufficient sleep on total daily energy expenditure, food intake, and weight gain, 2013.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3619301/

Francesco P Cappuccio et al., Sleep duration predicts cardiovascular outcomes: a systematic review and meta-analysis of prospective studies, 2011.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21300732/

K. Spiegel et al., Impact of sleep debt on metabolic and endocrine function, 1999.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10543671/

Verbessere deine Leistung

Matthew P. Walker et al., Cognitive flexibility across the sleep-wake cycle: REM-sleep enhancement of anagram problem solving, 2002.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12421655/

Erhält kritische Körperfunktionen aufrecht

M.Irwin et al., Partial night sleep deprivation reduces natural killer and cellular immune responses in humans, 1996.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8621064/

Hohes Energielevel

Matthew P. Herring et al., Sleep quality moderates the association between physical activity frequency and feelings of energy and fatigue in adolescents, 2018

https://link.springer.com/article/10.1007/s00787-018-1134-z

Aufbau und Reparatur von Muskelgewebe

E. Van Cauter, L. Plat, Physiology of growth hormone secretion during sleep, 1996.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8627466/

Bessere Entscheidungen treffen

S.C.Mednick, Sleep and rest facilitate implicit memory in a visual search task, 2009.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19379769/

Emotional stabiler werden

Amie C Hayley et al., The relationships between insomnia, sleep apnoea and depression: findings from the American National Health and Nutrition Examination Survey, 2005-2008

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25128225/

1 Kommentar zu „Warum schlafen wir?“

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